Der Mythos ist entzaubert.
Die wahren Gründe, warum es mit dem Töne treffen (manchmal) nicht klappt
„Merkst du das nicht? Du bist da zu tief.“ – „Oh Mann, du triffst aber echt nicht“ – „Ich treffe manchmal die Töne gut und dann plötzlich gar nicht“.
Das sind ganz häufige Erzählungen und Aussagen von den Menschen, die zu mir ins Training kommen.
Daraus spricht immer eine gewisse Hilflosigkeit. Und Selbstzweifel.
Bin ich unmusikalisch? So einen Stempel wegzuhaben, schmerzt.
Stimmt sonst was nicht? Zudem haben wir dann alle Menschen im Umfeld,
die sowas schier nicht kennen.
Und neulich hats mir dann den Vogel rausgehauen, Entschuldigung, ja, da kann ich mich echt
richtig böse aufregen. Und da war klar: Ein Fall für „Isso“.
In einem Fragennetzwerk – ich nenn jetzt keinen Namen – bin ich durch Zufall auf eine Frage gestoßen:
„Ich treffe immer wieder Töne nicht und möchte aber so gerne singen. Ich trau mich deswegen nicht
in einen Chor und wollte fragen, gibt’s da Videos und Tipps, wo man das lernen kann? Oder kann man sowas
nicht lernen?“ Gut gestellte Frage. unter „Hilfreichste Antworten“ finde ich doch tatsächlich folgendes:
„Singen kann man eben oder man kann es nicht. Steh dazu dass du ein musikalischer Spasti bist und
versuchs einfach mal mit Schlagzeug. Vielleicht ist dein Rhythmusgefühl besser. Es gibt eben Dinge,
die kann man nicht ändern.“
Jetzt mal Klartext: So eine Antwort disqualifiziert den Schreiber selbst, denn er kennt sich definitiv
überhaupt nicht aus. Ich will da jetzt nicht weiter ins Detail gehen. An der Stelle nur de Einladung:
Fragen um die Stimme gerne mir ins Kontaktformular posten oder auf fb und insta stellen.
Töne nicht treffen – die wahren Gründe
Egal ob wir über das Vergeigen einzelner Töne reden – das passiert jedem mal – oder dass eine ganze
Reihe nicht stimmt:
DER GRUND BEI ERWACHSENEN IST NICHT MANGELNDE MUSIKALITÄT.
Die Ursache liegt gaaaanz woanders: Im Körper statt im Kopf.
Klingt komisch, is aber so. ISSO.
Ursache 1:
Du verkrampfst dich, weil du unbedingt treffen willst. Die Spannung im Körper wird zu hoch.
Es ist wie mit anderen Dingen, bei denen du dich verkrampfst. Klappt in der Regel sehr schlecht.
Ursache 2:
Singen lernst du durch….Singen. Wenn du noch wenig Erfahrung hast, kann es auch passieren,
dass du Töne nicht triffst.
Urasche 3:
Du kennst deine Singstimme noch wenig. Das ist insbesondere der Fall, wenn du immer nur bis zu einer
gewissen Höhe triffst und dann nicht mehr.
Ursache 4:
Psycho-Alarm. Schlechte Erfahrungen gemacht. Du hast vielleicht einmal erlebt, dass du dich blamiert hast
beim Singen. In der Schule hat man über dich gelacht. oder ein Musiklehrer hat gesagt: Du kannst das nicht.
Spiel lieber Klavier oder Blockflöte. Oder du hast jemand in der Familie, der toll singt und wurdest
diesbezüglich als das hässliche Entlein behandelt.
Ursache 4 nimmt grad viel Raum ein, oder? Die ist auch häufiger, als ihr glaubt. Nehmt Erlebtes da nicht auf die
leichte Schulter. Schrammen merkt man sich. Und ist dann nicht mehr unbelastet und frei. Blockiert sich selbst.
Und dann: Trifft man wieder nicht und das Ganze bestätigt sich dann immer selbst in der Negativspirale.
Gute Nachricht: Du kannst es ändern.
Du weißt jetzt schon, dass es kein Schicksal ist. Und viele von uns – auch die Sänger – und ich auch – kämpfen
immer wieder mit Schwierigkeiten. Mit Zweifeln und Unsicherheiten. Wir alle werden besser. Tag für Tag.
Hier kommen meine Tipps.
1. Sing. Geh in einen Chor, sammle Erfahrungen. Du kannst auch in unseren Wohnzimmerchor im Oktober kommen.
Ein super Einstieg. Ein Abend singen mit anderen. Aber ansonsten findest du überall Angebote. Sing daheim.
Sing von mir aus laut und falsch. Who cares? Erstmal Erfahrungen sammeln.
2. Lerne, dich beim Singen zu entspannen. Das funktioniert über die richtige Atmung. Da kannst du dir helfen lassen:
Dafür such dir doch einen Gesangslehrer oder Stimmtrainer, von dem du dich wertgeschätzt fühlst, der dir hilft und in
dessen Gegenwart du dich öffnen kannst. Nimm ein paar Stunden und gönn dir das. Achte drauf, dass du dich dort
wohlfühlst!!!! Wenn etwas nicht stimmt, liegt es nicht automatisch an dir. Wenn dir jemand das vermittelt,
oder dich drängt, oder dir nicht zuhört:
Wechseln. Du bist der Kunde.
3. Wenn du deine Singstimme nicht kennst, entdecke ihre Möglichkeiten. Heule wie ein Wolf. Gackere wie
ein Huhn. Mach Leute nach. So merkst du, dass viel mehr möglich mit deiner Stimme. Du entdeckst so die
Kopfstimmenfunktion, die dir den Weg zum Singen ebnet.
4. Wenn du merkst, dass Psychoalarm dahinter steckt, oder dich fragst, ob das sein kann: Ab in den
Gesangsunterricht. Zu jemand, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst, der ganzheitlich arbeitet und
mit Ängsten und Sorgen umgehen kann. Lass dir dabei helfen. Teste, bis du deinen Lehrer gefunden hast.
Das ist dein gutes Recht.
Ihr Lieben, ich wünsch mir, dass ihr singt. ISSO!!!!
Dass ihr diese Form von Lebensqualität in euer Leben holt. Und wenn ihr Fragen habt: Schreibt mir.