Hohe Töne singen - diese Gesangstechnik verrät dir keiner
Hohe Töne – sie sind der Traum – und oft auch der Albtraum aller Sängerinnen und Sänger.
Und Dauerthema in meinen Kursen und Coachings. „Antje, die hohen Töne hier an der Stelle – ehlich gesagt hab ich vor denen richtig Schiss. Is albern, aber is die Wahrheit“ – ist nicht albern, sondern menschlich.
Als Anfänger kommst du nicht richtig hoch auf die hohen Töne, als Fortgeschrittener kommst du nicht bruchlos hoch und als Profi kommst du nicht im gewünschten Stimm-Modus hoch, z.b. im Belting.
Hohe Töne bedeuten immer solange Stress für dein System, wie du nicht genau beherrschst, den Körper unetrstützend zu führen und deine Stimm-Muskeln entsprechen in die Stretch-Funktion zu führen. Und mit unterstützen meine ich jetzt nicht : Stütz halt – whatever that means, da können wir auch ne Menge Unsinn aus der Welt schaffen.
Weil all das hier zu weit führt und dich verwirrt: Dazu gibts meinen Stimm-Erklärbär für ganz kleines Geld.
Doch während dir die meisten Anleitungen raten, „lockerer zu werden“, „erstmal leiser zu singen“ oder „besser zu stützen“ – alles korrekt, aber nur die habe Miete – bleibt ein entscheidender Bereich oft unberücksichtigt, auf den ich mich mit meiner VocalResilience Arbeit spezialisiert habe:
Der ganze Körper, bzw. entscheidende Körperbereiche, und Gelenke.
Reden wir über einen solchen Körperteil. Deinen Kopf.
Deinnen Kopf und seine Beweglichkeit auf der Halswirbelsäule!
Hast du gewusst, dass deine kleinen Kopfmuskeln maßgeblich darüber entscheiden, ob dein hoher Ton mühelos so herauskommt, wie du möchtest oder ob du festmachst und kämpfst/rumtrickst?
In diesem Artikel zeige ich dir, warum deine kleinen Kopfmuskeln oft der versteckte Grund für deine Schwierigkeiten in der Höhe sind – und wie du mit einer einfachen Übung sofort spürst, was passiert, wenn du sie loslässt.
Warum deine kleinen Kopfmuskeln über deine High Notes entscheiden
Schauen wir uns mal an, was beim Singen hoher Töne eigentlich im Körper passiert.
- Normalerweise denkst du wharscheinlich an den Kehlkopf, die Atemstütze und die Resonanzräume. In etwa… oder du denkst nur : Oh Gott – der hohe Ton kommt 😉
- Aber was ist mit deinen kleinen Kopfmuskeln? Wo sind die überhaupt? Und was haben die genau mit deinen Hohen Tönen zu tun?
Was sind die kleinen Kopfmuskeln?
Die kleinen Kopfmuskeln sind feine, präzise Muskeln, die deinen Kopf in Balance halten und ihn bewegen. Sie regeln die feinen Bewegungen deines Kopfes, am Übergang zur Halswirbelsäule und den ersten beiden Halswirbeln, Atlas und Axis genannt.
Sie haben eine weitere Eigenschaft:
Sie sind „Willensmuskeln“ – sie spannen sich an, wenn du unbedingt etwas erreichen willst. Wenn du dich anstrengst. Das ist zwar grundsätzlich normal udn menschlich, fürs Singen grundsätzlich aber kontraproduktiv.
Hier ist das Problem: Wenn du einen hohen Ton unbedingt treffen willst, neigst du dazu, Spannung aufzubauen. Das passiert nicht nur im Kehlkopf, sondern auch in den kleinen Kopfmuskeln.
Warum blockieren sie deine Stimme?
- Dein Schädel, ist mit deinem Oberkiefer verbunden – wenn die kleinen Kopfmuskeln verspannen, wird auch dein Oberkiefer blockiert.
Dort im Oberkiefer liegt aber der so wichtige Klangraum für hohe Töne. - Ziehen die kleinen Kopfmuskeln den Schädel und die oberen Halswirbel zueinander, und verringern so den Platz in dem Bereich, gibt es dieselbe Bewegung innen. Dein Gaumen und dein Rachenraum werden komprimiert – genau das Gegenteil von dem, was für hohe Töne nötig ist!
Wird dein Kopf unbeweglich, eine Folge von verspannten kleinen Kopfmuskeln , steht der Raum „oben“ im Oberkiefer nicht mehr so gut zur Verfügung.
Typisches Körpergefühl: Du stösst innerlich regelrecht oben an. Wie wenn die Decke zu niedrig ist. 😉 So beschreiben wir das in meinen Stimmetrainings immer und ich erlebe das auch selbst so, denn auch ich hatte früher diese Schwierigkeiten.
Damit du es dir besser vorstellen kannst:
Hier eine Abbildung der kleinen Kopfmuskeln, auch kurze Nackenmuskeln genannt.

Und hier eine Abbildung vom Rachen und Oberkiefer, damit du siehst, wie nah alles zusammen liegt.

Clevere Lösung für deine Hohen Töne
Ok Antje, sagst du jetzt. Jetzt ahst du mir hier vordoziert, was mein Problem ist. Und was mach ich jetzt dagegen? Wie krieg ich die Dinger beim Singen locker?
Wichtiges VocalResilience Prinzip, bitte merken und auswändig aufsagen. Immer wieder. BEWEGUNG.
Wenn ein Muskel bewegt wird, kann er nicht mehr festhalten.
Die Wackeldackel-Technik: Spüre den Unterschied!
Du kennst sie, diese Hunde auf der Auto-Rückablage, oder? Nimms mit Humor udn sei spielerisch, das klappt am besten.
Jetzt will ich, dass du die Wackeldackel-Technik direkt ausprobierst!
Sing einen Ton in deiner Mittellage. Nicht zu tief, aber auch noch nicht hoch. Wiederhole ihn einige Mal und:
Bewege dabei deinen Kopf ganz sanft – spüre, wie beweglich er ist. Wie ein kleiner Wackeldckel. Der Kopf wird angestupst und „eiert“ locker durch die Gegend. Der Bewegungspunkt ist weiter oben als du denkst: am Hinterkopf auf Höhe deiner Ohren.
Jetzt mach ein Glissando (eine langsame, slidende Tonbewegung wie eine Sirene) nach oben und wieder zurück.
Achte darauf, wann dein Kopf steif wird. Genau dann ist deine Blockade da! Bleib dort, gehe nicht weiter hinauf. Gehe zurück und slide wieder hoch, soweit dich dein Kopf lässt.
Jetzt Üben! Wiederhole das ein paar Mal und versuche, den Kopf immer in sanfter Bewegung zu halten – wie ein „Wackeldackel“. Mit der Zeit wird es immer weiter hinauf gehen, ohne dass du fest hältst.
Wichtig: Sobald dein Kopf fest wird, haben deine kleinen Kopfmuskeln „die Kontrolle übernommen“ – du willst den Ton zu sehr. Lass den Kopf wieder los! Und singe eben nicht mit aller Gewalt so weit rauf wie es geht. Damit übst du nur dein altes Muster. Ok? Ein wenig Geduld und rumspielen. Und du wirst ernten. Alles was du erzwingst, verhindert deinen Fortschritt als SängerIn.
Hier siehst du die Übung in Aktion:
Spare Zeit und Nerven mit hohen Tönen
Jetzt weißt du, wo die versteckte Blockade deiner hohen Töne liegt. Die Wackeldackel Übung ermöglicht dir eine gute Vorbereitung deiner High Notes. Aber Übungen alleine reichen nicht – du willst es im Song können, richtig? Und du brauchst auch feedback, ob du es richtig machst.
In meiner 7 Tage High Note Challenge begleite ich dich eine Woche lang bei einem deiner schwierigen Songs und zeige dir Schritt für Schritt, wie du die hohen Songstellen so erreichst, dass du dich gut damit fühlst und mit dem Klang zufrieden bsit.
Bist du bereit, dich auf hohe Töne zu freuen, statt dich davor zu fürchten?
Melde dich jetzt an und wir machen es gemeinsam möglich!
(→ Zur Challenge)
Du wirst erleben, wie leicht hohe Töne sein können.
Und hältst ein konkretes Ergebnis in Händen: Einen deiner Songs, der klappt. Auch an den hohen Stellen.
